An der Bike-OL-Schweizermeisterschaft über die Mitteldistanz wiesen der entfesselte Silas Hotz (HE) und die routinierte Ursina Jäggi (DE) auf der Baldegg bei Birmenstorf AG die nationale Konkurrenz in die Schranken
Zum ersten Mal in seiner 50-jährigen Geschichte organisierte der OLC Cordoba Baden-Brugg einen Bike-OL. Und der Traditionsklub brachte den Anlass bravourös über die Bühne. Sowohl die Wahl des Laufgebietes mit dem Baldegg-Horn wie auch die Wahl des Bahnlegers wussten zu überzeugen: Mit Urs Dauwalder konnte ein alter Routinier des Schweizer Bike-OL gewonnen weden und er holte das Maximum aus dem Gelände heraus. Vielleicht sind es gerade auch solche Läufe, welche die alte und neue Schweizermeisterin in der Mitteldistanz, Ursina Jäggi, nicht nur zu einem, nein sogar zu zwei Comebacks ihrer Karriere auf höchster Stufe erwogen. Im Radio-Interview von SRF Regionaljournal Aargau-Solothurn auf ihre "Rückfälle" angesprochen, verrriet sie "dass Bike-OL einfach schön ist, es macht mir einfach viel zu viel Freude" (höre das Interview mit Bahnleger Urs Dauwalder, Junior Silas Lützelschwab und Ursina Jäggi unter dem Link am Ende des Berichtes). Dieses Jahr gab ja auch der heutige Zweite Simon Hellmüller sein (erstes) internationales Comeback (siehe auch Swiss Orienteering Magazine 7/2023, Seite 6). Unter diesen Voraussetzungen erscheint das dortige Zitat "Dies ist wohl der endgültige Rücktritt" unter einem ganz anderen Licht!
Celine Wellenreiter, Ursina Jäggi und Jana Lüscher beim Balance-
akt auf dem diesjährigen Podest (v.l.n.r.)
Viel Freude erfuhr im wahrsten Sinne des Wortes auch der überragende Sieger, Silas Hotz. Der schnelle Kurs war auf den Schafisheimer, der dieses Jahr vor allem international an der Langdistanz-WM mit einem sechsten Rang überzeugen konnte, zugeschnitten. Hotz zeigte eine makellose Fahrt und war der Konkurrenz physisch eine Radlänge voraus. Wer, wie der Autor, das Glück hatte, den stetigen Druck auf die Pedale, die Wucht der Antritte und die Kompromisslosigkeit in den Abfahrten live zu beobachten, hegte keinen Zweifel, dass Hotz heute ein verdienter Sieger war. Da hatte auch Altmeister Simon Hellmüller auf dem zweiten und Adrian Jäggi auf dem Bronzeplatz klar das Nachsehen.
Bei den Damen setzte sich Ursina Jäggi vor der Aufsteigerin des Jahres, Celine Wellenreiter und Jara Lüscher, welche international jeweils für Spanien aufs Rad steigt, mit drei Minuten Vorsprung relativ deutlich durch.
Ranglisten:
HE (10.8 km, 0 m, 18 Po.): 1. Silas Hotz (Schafisheim) 53:35. 2. Simon Hellmüller (Winterthur) 55:03. 3. Adrian Jäggi (Zollikofen) 56:33
DE (10.5 km, 0 m, 18 Po.): 1. Ursina Jäggi (Brittnau) 1:02:57. 2. Celine Wellenreiter (Steffisburg) 1:05:57. 3. Jana Lüscher (Kölliken) 1:07:07
Hier gehts zum Radiointerview auf SRF 1 (Regionaljournal Aargau Solothurn, ab Minute 9:30)
(Text und Bilder: Thomas Bossi)
