Der Schweizer Junior Adrian Jäggi gewinnt in Cantanhede das Junioren-Rennen und wird Weltmeister. Dem Elite-Team lief es weniger gut. Nur Ursina Jäggi (17.) fährt in die Top 20. Grosse Hitze und sandige Wege und Trails prägten die Rennen.

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Adrian Jäggi bei der Siegerehrung. Links und
rechts zwei Finnen. (Foto: Beat Schaffner)
Es war heute sehr heiss in Cantanhede. Die Temperaturen stiegen auf bis zu 40 Grad. Im portugiesischen Radio warnte man gar vor der ungewöhnlichen Hitze. Dementsprechend gut mussten sich die Fahrerinnen und Fahrer auf den heutigen Sprint vorbereiten. Am besten gelang dies Adrian Jäggi. Der 18 jährige wurde im Junioren-Rennen in einem physisch herausfordernden Wettkampf hauchdünn (2 Sekunden) vor dem Finnen Sauli Pietikainen Weltmeister! Ihm gelang ein kontrollierter Beginn. "Am Ende konnte ich dann noch einmal zusetzen", sagte der glückliche Gewinner. Eigentlich mag Adrian Jäggi die Hitze nicht, aber dank seinen erfahrenen Teamkollegen und deren Tricks wusste er sich vor dem Start gut abzukühlen. Den wegkalkulierten Bidon nicht mit ins Rennen mitzunehmen, war für Jäggi der einzige Fehlentscheid des Tages.
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Adrian Jäggi kurz dem Ziel. (Foto. Ursula
Häusermann)


"Es muss aufwärts gehen"
Der Sprint führte zu Beginn zuerst durch Industriegelände, danach ging es durch halboffenes Gebiet. Das Wegnetz war sehr sandig, was das "Drücken" und Vorwärtskommen erschwerte. Am Ende der Rennen standen drei Posten im verwinkelten und engen Dorf. Als Zusatzschwierigkeit durften die Fahrerinnen und Fahrer teilweise quer fahren: "Entscheidend war heute, dass man zwei mal an den richtigen Stellen quer fahren musste. Ansonsten verlor man eine Minute", erklärte Simon Brändli (25.) das Elite Renen der Männer, "und ich tat es nicht. Deswegen hatte ich heute keine Chance." Der Turbentahler möchte für die nächsten Rennen an seiner Taktik festhalten, nur vorsichtig quer zu fahren.
Nur zwei Sekunden hinter Brändli platzierte sich der Berner Beat Schaffner auf Rang 27. Der 43 jährige sprach von einer eigentlich guten Fahrt, "wobei ich eigentlich dieses Gelände nicht mag." Sein Fazit fürs Team lautete lachend: "Es muss für alle aufwärts gehen!"

Nicht richtig in die Gänge gekommen
Auch bei den Damen gibt es Luft nach oben. Maja Rothweiler musste schon auf der Fahrt zum dritten Posten aufgeben. Ein Reifen war platt, der Schlitz zu gross für eine Reparatur auf der Strecke. Christine Schaffner (30.) konnte nach ihrem Comeback noch nicht wie gewünscht Druck machen. "Mein Tempa war zu langsam." Sie kann damit (noch) nicht an ihrer grossartigen Medaillenserie anknüpfen (12 Medaillen zwischen 2005 und 2012). Zudem passierte ihr zum 12. Posten ein grosser Fehler, der ihr 80 Sekunden kostete. Die Mitteldistanzweltmeisterin von 2012, Ursina Jäggi (17.), die ebenfalls ein Comeback gab, wurde mit der Bahnlegung nicht richtig glücklich. "Wichtig war heute, die Abbiegungen rechtzeitig zu sehen. Ansonsten war das Rennen kartentechnisch nicht die Herausforderung die ich gerne hätte."

Für das Schweizer Team geht es am Mittwoch weiter, dann stehen in Agueda die Mitteldistanz-Wettkämpfe an.

Ranglisten:
  Elite Herren 9.5 km/ 10 Hm/ 22 Posten  
1 Anton Foliforov RUS 22:08  
2 Luca Dallavalle ITA 22:40 +00:32
3 Cedric Beill Frau 22:45 +00:37
  ferner:      
25 Simon Braendli SUI 24:44 +02:36
27 Beat Schaffner SUI 24:46 +02:38
         
  Elite Damen 7.2 km/ 10 Hm/ 16 Posten  
1 Emily Benham GBR 17:17  
2 Marika Hara FIN  17:19 +00:02
3 Henna Saarinen FIN  17:59 +00:42
  ferner:      
17 Ursina Jaeggi SUI 19:19 +02:02
30 Christine Schaffner SUI 20:33 +03:16
  Maja Rothweiler SUI    
         
  Junioren 8.1 km/ 10 Hm/ 18 Posten  
1 Adrian Jaeggi SUI 20:31  
2 Sauli Pietikainen FIN 20:33 +00:02
3 Sakari Puolakanaho FIN 20:55 +00:24
         
  Juniorinnen 6.1 km/10 Hm/14 Posten  
1 Veronika Kubinova CZE 14:12  
2 Olga Mikhaylova RUS 14:38 +00:26
3 Constance Devillers Frau 14:56 +00:44

Das Programm:                                                                                

Resultate und News

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24. Juli 18.30 Eröffnungszeremonie Mealhada
25. Juli ab 12.00 Sprint Cantanhede
26. Juli ab 10.00 Wettkampf o. WM Titel Luso
27. Juli ab 12.00 Mitteldistanz Agueda
28. Juli   Ruhetag  
29. Juli ab 11.30 Langdistanz Agueda
30. Juli ab 9.00 Staffel Mealhada



Text: David Hayoz