Der Langdistanz-Testlauf im WM-Gelände von 1981 bot an der Spitze wenig Überraschendes. Bei den Damen setzte sich Judith Wyder vor Sabine Hauswirth und Sara Lüscher durch. Das Herrenrennen entschied Daniel Hubmann für sich. Fabian Hertner und Baptiste Rollier folgten auf den Plätzen zwei und drei.

Bahnleger Thomas Bührer hatte den besten Eliteläuferinnen und -läufern im Laufgelände "Les Alpettes"
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Judith Wyder am Start


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Florian Howald in Aktion
südwestlich von Bulle einen OL-Leckerbissen vorbereitet: Viele knifflige Routenwahlprobleme, heikle Hangposten und das ruppige, steile Gelände forderten den Testlauf-Teilnehmenden alles ab. Bei den Herren kam Daniel Hubmann am schnellsten über die anspruchsvolle Bahn. Sein Vorsprung auf die nächsten Verfolger, Fabian Hertner und Baptiste Rollier, betrug nach 83 Minuten Laufzeit 1:16 respektive 2:42 Minuten. Auf den Rängen vier bis sechs folgten mit Matthias Kyburz, Martin Hubmann und Florian Howald einige der üblichen Verdächtigen. Für die positive Überraschung des Tages - trotz zum Teil grösseren Fehlern - sorgte Christoph Meier mit Rang sieben.
Der Sieger sprach nach dem Lauf von einem schönen OL-Erlebnis. "Es war richtig cool. Spannender Wald, gute Bahn - es hat mir sehr gefallen." Mit seiner Leistung zeigte er sich ebenfalls zufrieden. "Ich bin positiv überrascht", sagt Hubmann. Wegen einer Verletzung war er im April rund drei Wochen im Lauftraining stark eingeschränkt. Nun scheint der letztjährige Gesamtweltcupsieger bereits wieder zu gewohnter Stärke zurückgefunden zu haben. Es sei natürlich besonders schön, dass es gleich bei seinem ersten Ernstkampf seit der Nacht-SM Ende März wieder zum Sieg gereicht habe, meinte der in Herrenschwanden bei Bern wohnende Thurgauer.

In einer ähnlichen Situation wie Daniel Hubmann, nämlich auf dem Weg zurück, befindet sich Judith Wyder. Die letztjährige OL-Dominatorin (je dreimal WM- und EM-Gold) kämpft seit längerem mit gesundheitlichen Problemen unbekannter Ursache. In den letzten Wochen konnte sie ihr Training jedoch steigern. Der Sieg am Lang-Testlauf zeigt, dass das verbesserte Training bereits Früchte trägt. Mit ihrem Lauf sei sie "mega zufrieden", der Sieg sei eine "extrem positive" Rückmeldung, sagt Wyder. Und weiter: "Ich bin am Start gestanden, um ein stabiles Rennen zu laufen, das ist mir sehr gut gelungen." Darin ortete sie denn auch den Schlüssel zum Erfolg: "Ich habe mir genügend Zeit genommen und so grössere Fehler vermeiden können." Hinter Wyder folgten mit Sabine Hauswirth (+1:39) und Sara Lüscher (+2:01) ihre Kolleginnen aus dem Staffe-Weltmeisterinnenteam von 2014. Julia Gross und Sarina Jenzer (Rang vier und sechs) waren ebenfalls in den vorderen Positionen erwartet worden. Mit einer physisch und technisch starken Leistung klassierte sich dazwischen etwas überraschend Nicht-Kaderläuferin Isabelle Feer.

Zusammen mit dem Nationalen OL vom Samstag (Mitteldistanz) und der Sprint-SM vom Sonntag bildet der Langdistanz-Testlauf die Grundlage für die Weltcup-Selektionen für die Wettkämpfe in Norwegen und Schweden von Anfang Juni.

Ranglistenspitze
HE (11.4 km, 600 m, 22 Po.): 1. Daniel Hubmann (Herrenschwanden) 1:23:28. 2. Fabian Hertner (Winterthur) 1:24:44. 3. Baptiste Rollier (Boudevilliers) 1:26:10. 4. Matthias Kyburz (Möhlin) 1:26:23. 5. Martin Hubmann (Winterthur) 1:26:45. 6. Florian Howald (Oberönz) 1:28:52.
DE ( 7.9 km, 450 m, 19 Po.): 1. Judith Wyder (Bern) 1:14:21. 2. Sabine Hauswirth (Belp) 1:16:00. 3. Sara Lüscher (Winterthur) 1:16:22. 4. Julia Gross (Richterswil) 1:16:33. 5. Isabelle Feer (Goldau) 1:18:49. 6. Sarina Jenzer (Bremgarten) 1:21:15.

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(Fotos Thomas Bührer, Text JM)