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Daniel Hubmann |
Judith Wyder |
Fabian Hertner |
Hubmanns erster Doppelerfolg an internationalen Titelkämpfen freut ihn besonders, weil er damit eine dreijährige, schwierige Phase beenden konnte. Ein Achillessehnenriss hatte ihn zurückgeworfen und um den Start an der Heim-WM 2012 gebracht.In diesem Frühling vermochte er in den ersten Weltcuprennen an die früheren Erfolge anzuknüpfen. "Ein Titel war sicherlich ein Ziel, eine Double sowie eine knapp verpasste Sprint-Medaille durfte ich jedoch nicht erwarten."
Nur wenig fehlte Fabian Hertner zum zweiten Podestplatz an dieser EM. "Zwischen Posten 5 und 6 folgte er fälschlicherweise zu lange einem Weg, stieg anschliessend auf einen Hügel und büsste dort rund 50 Sekunden ein. "Eigentlich wollte ich ja die linke Route wählen, so ein Fehler dürfte nicht passieren", ärgerte sich Hertner über sein Missgeschick. Der Sprint-Europameister von 2010 gehörte zu einer überlegenen Viererspitze, der Fünftplatzierte benötigte bereits über eine Minute mehr.
Kurzfristig für die Langdistanz entschieden
Für Judith Wyder hatte diese EM mit einer Nichtqualifikation für den Mitteldistanz-Final denkbar schlecht begonnen. Obwohl nach der Annullation der Qualifikation eine Finalteilnahme glwichwohl wäre möglich gewesen, verzichtete Wyder darauf - nicht zuletzt wegen der Tatsache, dass sie sich kurzfristig für die Langdistanz-Qualifikation angemeldet hatte und dort einen Gruppensieg errungen. "Der Ruhetag nach dem Sprint hat gut getan, ich konnte mich auf die Langdistanz konzentrieren", sagte die Bernerin.
Wyder lief bis zur Zielpassage ein sicheres Rennen und hatte nur eine kleine Unsicherheit, als sie beim Posten vor dem Durchlauf zögerte. "Da habe ich gehört, dass ich einen Vorsprung von über zwei Minuten habe." Als müsste sie noch einmal bangen, beging sie gleich zum nächsten Posten einen Fehler, der sie mindestens eine Minute kostete. "Die Dänen Signe Soes, die ich zum siebten Posten aufgeholt hatte, lief stets 50 bis 100 m hinter mir, und auch als ich auf der Schlussschlaufe ein Problem hatte, verliess sie sich auf mich."
Mit den Medaillengewinnen 6 und 7 hat die Schweizer Delegation vor der abschliessenden Staffel bereits die zweitbeste EM-Bilanz aller Zeiten erreicht. Und bemerkenswert ist auch, dass ausser Simone Niggli bislang kein Schweizer einen EM-Doppelsieg errungen hatte.
Nachtübung nach Fehler des Webmasters
Weil am frühen Montagabend irrtümlicherweise die Karten und Strecken der Langdistanz-Finals für rund eine Viertelstunde auf der Website des Veranstalters publiziert waren, mussten die Organisatoren aus Fairnessgründen in einer Nachtübung nochmals neue Bahnen erstellen. Der ehemalige Schweizer Frauen-Nationaltrainer Kilian Imhof, der als Teilnehmer der Breitensport-Läufe an dieser EM ist, half den portugiesischen Bahnlegern bis drei Uhr morgens, nochmals EM-würdige Finalstrecken auszuhecken. Die Karten wurden in Porto neu gedruckt und per Auto ins Wettkampfzentrum gebracht, wo sie um 8.30 Uhr verfügbar waren. (Text Nicolas Russi, Fotos Martin Schmocker)
Resultate
Palmela (POR). OL-Europameisterschaften. Langdistanz, Final
Männer (20,3 km/480 m Steigung/30 Posten): 1. Daniel Hubmann (SUI) 1:30:23. 2. Olav Lundanes (NOR) 0:25. 3. Fredrik Johansson (SWE) 0:27. 4. Fabian Hertner (SUI) 0:33. 5. Frédéric Tranchand (FRA) 1:41. 6. William Lind (SWE) 2:36. Ferner: 11. Baptiste Rollier (SUI) 3:58. 13. Matthias Kyburz (SUI) 4:32. 27. Raffael Huber (SUI) 9:17.
Frauen (13,3/240/23): 1. Judith Wyder (SUI) 1:10:19. 2. Svetlana Miranova (RUS) 1:31. 3. Catherine Taylor (GBR) 2:25. 4. Anastasia Tikhonova (RUS) 2:44. 5. Galina Vinogradova (RUS) 3:08. 6. Signe Soes (DEN) 3:11. 7. Sarina Jenzer (SUI) 3:56. Ferner: 9. Julia Gross (SUI) 5:21. 11. Rahel Friederich (SUI) 5:28. 18. Ines Brodmann (SUI) 8:14. 35. Bettina Aebi (SUI) 15:32.